Mystik verbindet nicht nur die Konfessionen, sondern auch die Religionen. Dass Meister Eckhart Nähen zum Zen-Buddhismus hat, ist schon vor langer Zeit entdeckt worden. Aber auch die jüdische Kabbala oder der islamische Sufismus sind sich näher als Dogmatiker, Rechtsgelehrte und Rabbiner der drei Buchreligionen. Das mag daran liegen, dass Mystik eine Religion der Erfahrung ist. Es geht um Wege, Gott zu erkennen und zu spüren und einen Lebenswandel, der aus dieser Begegnung erwächst. Wenn Karl Rahner also seinen berühmten Satz: „Die Religion des 21. Jahrhundert wird mystisch sein oder sie wird nicht mehr sein!“, spricht, meint, er das Christentum müsse zu seinen Erfahrungswurzeln zurückkehren.
Der Katholik mit liberalen Neigungen Bertram Wolf und der Protestant mit konservativen Attitüden Frank Hiddemann führen auch in diesem Jahr ökumenische Gespräche. Diesmal sprechen sie über mystisch empfindende und lehrende Menschen aus verschiedenen Jahrhunderten, und zwar über den protestantischen Schumacher Jakob Böhme, die spanische Ordensfrau Teresa von Avila und den schwedischen Politiker und UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld und die politische Mystik des 20. Jahrhunderts.
Diese Reihe wird gestreamt und dauerhaft in unserem YouTube-Kanal zu sehen sein. Hier finden Sie die sogenannte Playlist mit allen unseren Ökumenischen Gesprächen.