An einem milden Sommerabend können Sie im Altenburger Hofsalon das Bühnenstück „GOTT“ von Bestseller-Autor Ferdinand von Schirach erleben.
Auf Initiative der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen hat das Würzburger Theater Chambinzky eine Popup-Inszenierung auf die Beine gestellt, die am Sonntag, 4. September 2022 um 17.00 Uhr im Hofsalon an der Brüderkirche Altenburg gezeigt wird. Vorher können Sie um 14.30 Uhr einen Theater- Gottesdienst mit Szenen des Stückes erleben, den der Altenburger Pfarrer Andreas Gießler und der Akademieleiter Dr. Frank Hiddemann mit den Schauspielern gestalten. Nach dem Stück wird es eine Diskussion mit dem Regisseur Kai Christian Moritz, der Regionalbischöfin Dr. Spengler und dem Chefarzt der Altenburger Psychiatrie Dr. Christian Schäfer geben.
Wem gehört unser Leben? Wer entscheidet über unseren Tod? Wem gehört unser Sterben? Richard Gärtner, 78 Jahre, ein körperlich und geistig gesunder Mann, will seit dem Tod seiner Frau nicht mehr weiterleben. Er verlangt nach einem Medikament, das ihn tötet. Mediziner, Juristen, Kleriker, Ethiker, Politiker und Teile der Gesellschaft zweifeln, ob Ärzte ihm bei seinem Suizid konkret helfen dürfen; die Ethikkommission diskutiert den Fall. Der Reiz des Stücks von Ferdinand von Schirach liegt nicht in einer letzten Antwort, sondern im Sich-Aussetzen der unangenehmen Frage „Wie sehe ich das?“. Das Thema assistierter Suizid wird im Anschluss an ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Deutschen Bundestag gegenwärtig erneut diskutiert und bald womöglich gesetzlich gefasst. Doch die persönliche Auseinandersetzung bleibt notwendig.
Nach dem Stück wird der Akademieleiter eine Diskussion moderieren, bei der auch die Zuschauer ihre Fragen und Probleme zur Sprache bringen können. Unsere Gesprächspartner sind: Christian Moritz (Schauspieler und Regisseur der Theaterproduktion „GOTT“), Dr. Christian Schäfer (Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Ev. Lukas-Stiftung Altenburg), Pröpstin Dr. Friederike Spengler (Regionalbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland für den Propstsprengel Gera-Weimar).
Der Theater-Gottesdienst wird um 14.30 Uhr in der Brüderkirche stattfinden. Das Thema Tod und assistierter Suizid wird darin mit gottesdienstlichen Mitteln aufgegriffen. Lieder, Gebete, Dialog-Predigt und Szenen aus dem Stück werden die Fragen zugleich diskursiv und meditativ angehen.
Unsere Kooperationspartner bei diesem Projekt sind: