Warum ist Pfarrer Michael Kleim die Begegnung mit dem Judentum so wichtig?
In unserer Akademie am Vormittag treffen wir Menschen, die ein Lebensthema haben. Pfarrer Michael Kleim war lange Jugendpfarrer, er hat in seiner Kirche Konzerte mit Weltmusik veranstaltet und eine Jonglier-Gruppe aufgemacht. Mit unterschiedlichen, manchmal auch ungewöhnlichen Mitteln hat er sich in Politik und Gesellschaft eingemischt. Dennoch gehört die Begegnung mit dem Judentum immer zu den wichtigen Dimensionen seines Lebens. Als Akteur gegen rechtsextreme Bewegungen war er natürlich mit dem Antisemitismus konfrontiert und trat ihm entgegen. Wichtiger sind ihm aber zwei andere Quellen. Sein Interesse an anderen Religionen ließ in in den Anfangsjahren unseres Jahrhundert eine interreligiöse Gesprächsgruppe gründen, in der auch das Judentum eine Rolle spielte. Außerdem ist er ein Mensch, der sich gerne erinnert, besser: an die Kraft der Erinnerung glaubt. So gedachte er in einer Gottesdienstreihe der vergessenen Helden der Reformation. Es geht ihm dabei nicht so sehr um historische Forschung, sondern um das Aufspüren vergessener Impulse. Auch die Erinnerung an die Wurzeln des Christentums vitalisiert auf diese Weise. Nicht umsonst schärft der Apostel Paulus der jungen Kirche ein: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich“ (Rom 11, 18).
Wann? 09.11.2022 / 10:00 Uhr
Wo? Lutherhaus Gera - Juliot Curie Strasse 1a . 07548 . Gera
Projekt Akademie am Vormittag