Matthias Wagner ist der Sammlungsleiter des Stadtmuseums Gera und zeigt uns Ansichten unserer Stadt aus fünf Jahrhunderten. Zeichnungen, Stiche und Gemälde liefern wertvolle und einmalige Hinweise für das Aussehen und die bauliche Entwicklung der Stadt Gera in den vergangenen Jahrhunderten. Die älteste Darstellung, eine Federzeichnung von 1537, zeigt eine uns heute fremde, von einem Mauerring umgebene Stadt. Im 17. und 18. Jahrhundert wird das Bild vertrauter. Das Rathaus erscheint, die Salvatorkirche und das Schreibersche Haus nehmen Gestalt an. Im Lauf des 19. Jahrhunderts bestimmen immer mehr Fabriken mit ihren Schornsteinen die Silhouette der Stadt. Ab 1884 prägt der Turm der Johanniskirche das Aussehen Geras mit, Jahrzehnte später dann Neubauten des 20. Jahrhunderts wie der ehemalige Handelshof oder Wohnhochhäuser. Nicht alle Details auf den Grafiken und Gemälden entsprechen jedoch der historischen Realität. Der Vortrag zeigt auch, dass die Künstler und Druckereien manchmal ungenau arbeiteten, Gebäude vergrößerten oder wegließen oder einfach eine ältere Ansicht „abkupferten“. Bei genauer Untersuchung und ausgerüstet mit dem erforderlichen Hintergrundwissen, erlauben die Ansichten dem Betrachter jedoch faszinierende Blicke in eine Jahrzehnte oder Jahrhunderte zurückliegende Vergangenheit seines Heimatortes.
Wann? 07.09.2022 / 10:00 Uhr
Wo? Lutherhaus Gera - Juliot Curie Strasse 1a . 07548 . Gera
Projekt Akademie am Vormittag