Heinrich Posthumus nahm seinen Tod in die eigene Hand. Er suchte sich gut lutherisch die Sprüche selber aus, auf die er trauen wollte und ließ sie auf seinen Sarg malen. Seine Frau machte daraus einen Auftrag an einen berühmten Komponisten. 2022 ist das Jahr von Heinrich Schütz und eben Heinrich Posthumus. Eine Klanginstallation im Höhler des Museums für Angewandte Kunst (Greizer Straße 37, 07545 Gera) bringt eine achtstimmige Motette zum Klingen, die sich auf den Predigttext der Trauerfeier bezieht: „Herr, wenn ich dich nur habe“ (Psalm 73, 25). Portraits der Sängerinnen und der Sänger der von Heinrich Posthumus 1608 gegründeten Schule stehen in den Nischen der Höhler. Ihre Stimmern werden einzeln übertragen, so dass man Polyphonie erleben kann. Das Zusammenklingen gleichberechtigter Stimmen klingt nicht nur im Gesamt perfekt, sondern auch in einzelnen Kombinationen. Das ist in den Gerschen Katakomben nicht nur zu verstehen, sondern auch zu erleben.
Die Ökumenische Akademie ist Teil dieses Projektes, das Hendrik Schnöke mit dem ensemble diX und einem riesigen Netzwerk von Freunden und Unterstützerinnen realisiert hat. Ich mache Führungen sehr elementar (oder auch anspruchsvoll) über das Thema, wie zur Zeit der beiden Heinriche einfache Leute begraben wurden und wie die Fürsten und welche Rolle Heinrich Posthumus dabei spielt, der seinen Tod in die eigene Hand nahm. Bitte nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf: 0172-4273307 oder hiddemann@gmx.de. Zwei meiner geplanten Führungen sind öffentlich , d.h. Sie können sich gerne anschließen, nämlich am Donnerstag, dem 24. November 2022 um 16 Uhr und am Montag, dem 28. November 2022 um 13 Uhr. Die Installation ist bis zum 30. November 2022 täglich von 13 bis 18 Uhr zugänglich. Hier finden Sie mehr zum Projekt, und hier finden Sie ein Faltblatt mit allen wichtigen Informationen.