Was ist eine chronische Verbitterungsstörung?

Dr. med. Christian Schäfer, Leiter der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Lukas-Stiftung, Altenburg)

„Eine chronische Verbitterung oder Posttraumatische Verbitterungsstörung (PTED) kann jeden treffen. Ursächlich sind oft keine ‘größeren’ Ereignisse. Es handelt sich eher darum, dass bei einer Person persönliche Grundannahmen erschüttert werden, die einem selbst sehr wertvoll sind. Werden diese Überzeugungen fundamental in Frage gestellt, kann es zu einer Verbitterung kommen und der Betroffenen reagiert mit Wut und aggressiven Fantasien, tiefer Erschütterung oder psychosomatischen Reaktionen. Eine Immunität gibt es nicht. Jeder hat seine verwundbaren Seiten“, meint Dr. Christian Schäfer, der Chef der Altenburger Psychiatrie. „Der Königsweg ist das Erlernen von Weisheit. Weisheit hat übrigens nichts mit Intelligenz zu tun. Es geht darum, Aspekte der Weisheit in seinem Leben zu integrieren und damit mit mehr Gelassenheit und Barmherzigkeit gegenüber dem Verursacher und gegen sich selbst umzugehen. Aspekte der Weisheit sind zum Beispiel die Fähigkeit Werte zu relativieren, ein Ereignis in einen größeren Zusammenhang einzuordnen, die Möglichkeit sich vom Ereignis distanzieren zu können, die Fähigkeit, seine Emotionen kontrollieren zu können.“

Daniel Dreckmann hat für den Allgemeinen Anzeiger und die OTZ Dr. Christian Schäfer interviewt und einen Ankündigungsartikel für unsere Veranstaltung geschrieben, aus dem wir zitiert haben. Hier können Sie ihn lesen.

Hier können Sie ein Interview mit Dr. Christian Schäfer über die Chronische Verbitterungsstörung lesen.

Wir laden ein zu einem Trialog mit Angehörigen, Betroffenen und Therapeuten. Dr. med. Christian Schäfer, Leiter der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Lukas-Stiftung, Altenburg) leitet die Diskussion mit einem Impulsvortrag ein.


Wann?    17.11.2022 / 19:00 Uhr
Wo?     SRH Wald-Klinikum Gera - Str. des Friedens 122 . 07548 . Gera
Projekt     Anders normal

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