Volha Hapeyeva stellt im Fliesenschön aus.

Ihr gehen die Worte nicht aus. Aber wie alle bedeutenden Schriftstellerinnen muss sie gelegentlich um sie kämpfen. Die belarusische Schriftstellerin Volha Hapeyeva lebt dauerhaft im Exil und schreibt in einer fremden Sprache, wenn sie Deutsch schreibt. Bis die Worte so mühelos fließen, wie wir sie lesen, bis sie im Gestus der einfachen ungekünstelten Feststellung, Gedanken äußert, die uns einleuchten, ist es eine „sehr harte Arbeit“. Und so recherchierte sie während ihres Stipendiums in Jena auch mit bildnerischen Äußerungen. Die Ergebnisse stellte sie in der Villa Rosenthal aus: Die Marschroots der Wörter. Ein Auswahl zeigt Volha jetzt im Fliesenschön. Die Eröffnung findet anlässlich unserer Lesebühne Krieg und Frieden statt. Auf einem Monitor laufen zusätzlich poetische Videos, die Volhas Gedichte mit assoziativen Bildern unterlegen, z.B. Phlox.

Volha Hapeyeva, geboren 1982 in Minsk, Belarus, ist promovierte Linguistin und lebt als freie Lyrikerin, Prosaautorin, Essayistin, Übersetzerin in Deutschland. Ihr literarisches Werk wurde in über 15 Sprachen übersetzt, ihre Gedichte wurden unter anderem in den USA, in Polen, Georgien und Litauen veröffentlicht. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter 2022 den Literaturpreis Wortmeldungen und 2021 den Rotahorn-Preis. In Deutschland war Hapeyeva u. a. Stipendiatin der Stiftung Preußische Seehandlung (2009) und Gastautorin im Literarischen Colloquium Berlin (2018), zuletzt in der Villa Rosenthal (Jena).

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